Wie IRNA berichtet, erklärte das Revolutionsoberhaupt heute Morgen bei einem Treffen mit den Familien von Märtyrer Raissi, weiteren sogenannten „Dienstmärtyrern“ und verantwortlichen Märtyrern der letzten Jahrzehnte, dass die eigentliche Bedeutung des Gedenkens an die Märtyrer darin liege, daraus Lehren zu ziehen. In seiner Würdigung des verstorbenen Präsidenten hob er hervor: „Der geschätzte Raissi war die vollkommene Verkörperung eines verantwortungsbewussten Amtsträgers in einem gottzentrierten Regierungssystem. Mit unermüdlichem Einsatz diente er dem Volk, dem Ansehen und der Würde der Nation – das ist eine wertvolle Lektion für uns Amtsträger, für die Jugend und für kommende Generationen.“
Mit erneuter Mahnung an die amerikanische Seite in den laufenden indirekten Gesprächen betonte Ayatollah Khamenei: „Die Aussagen der Amerikaner, Iran dürfe keine Urananreicherung betreiben, sind völlig überzogen. Die Islamische Republik verfolgt ihre eigene Linie und lässt sich in dieser Frage nicht beirren.“
In dieser Zusammenkunft, an der auch mehrere Regierungsvertreter teilnahmen, ehrte das Revolutionsoberhaupt die Märtyrer Al-Hashem, Amirabdollahian, die Flugbesatzung, den Gouverneur von Ost-Aserbaidschan und den Kommandeur des Personenschutzes, die am 19. Mai 2024 gemeinsam mit Märtyrer Raissi bei einem tragischen Unfall ums Leben kamen. Er sagte: „Die Loslösung von einem pharaonischen Machtverständnis und der Weg hin zu einer gottzentrierten Herrschaft ist ein entscheidendes Kriterium für gute Regierungsführung – und Märtyrer Raissi war die vollkommene Verkörperung dieser Haltung.“
Unter Berufung auf Verse des Korans erklärte das Oberhaupt: „Selbstherrlichkeit, die Verachtung des Volkes und das Abwälzen von Verantwortung auf die Bevölkerung – das sind Kennzeichen pharaonischer Herrschaft. Raissi stand dem diametral entgegen. Er betrachtete sich selbst als Teil des Volkes, ja in vielen Fällen sogar als geringer. Mit dieser Haltung hat er das Land geführt.“
Ayatollah Khamenei bezeichnete den uneigennützigen Einsatz zum Dienst an den Dienern Gottes und den Verzicht auf persönliche Vorteile aus politischer oder gesellschaftlicher Stellung als eine zentrale Lehre aus Raissis Lebensweg: „Im islamischen System gibt es viele, die diese Eigenschaften besitzen. Doch es muss gelingen, daraus eine gesellschaftliche Kultur zu machen.“
Er nannte Herz, Sprache und Tat als die drei wesentlichen Elemente zur Beurteilung eines Charakters und ergänzte: „Raissis Herz war demütig und gottesgedenkenreich, seine Sprache klar und ehrlich, sein Handeln unermüdlich und kontinuierlich.“
Weiterhin hob er hervor: „Demut, Gebet, innige Beziehung zu Gott – all das prägte sein ganzes Leben, sowohl in Zeiten mit als auch ohne offizielles Amt. Sein Herz war erfüllt von Liebe zum Volk. Ohne sich über Forderungen oder Missverständnisse zu beklagen, trug er stets die Last seiner schweren Aufgaben und war mit seinem Herzen bei Gott, beim Volk und den islamischen Pflichten.“
Das Revolutionsoberhaupt betonte, dass Raissi ausschließlich aus Pflichtbewusstsein die Verantwortung in der Justiz übernommen und sich zur Präsidentschaftswahl gestellt habe: „Viele sagen, sie handeln aus Pflichtgefühl. Doch bei ihm konnte man es wirklich sehen.“
Auch im diplomatischen Raum sei seine Sprache klar und aufrichtig gewesen: „Raissi bezog deutlich Stellung und ließ dem Gegner keinen Raum, zu behaupten, Iran sei durch Drohungen, Bestechung oder Tricks an den Verhandlungstisch gebracht worden.“
Ayatollah Khamenei erklärte, dass das eigentliche Ziel der Gegenseite bei der Forderung nach direkten Verhandlungen darin liege, Iran einen Akt der Unterwerfung zu entlocken: „Raissi hat das nicht zugelassen. Auch zu seiner Zeit gab es indirekte Gespräche wie heute, die zu keinem Ergebnis führten – und wir glauben auch jetzt nicht, dass sie zu einem Ergebnis führen werden. Was kommt, wissen wir nicht.“
Erneut richtete er sich an die amerikanische Seite und sagte: „Diese Aussage der Amerikaner, sie würden Iran keine Urananreicherung erlauben, ist eine grobe Anmaßung. Niemand hier wartet auf Erlaubnis von außen. Die Islamische Republik folgt ihrer klaren Linie.“
Mit Blick auf das westliche Beharren gegen die iranische Urananreicherung sagte er: „Zu gegebener Zeit werde ich dem Volk offenlegen, was ihre eigentlichen Absichten hinter diesem Beharren sind.“
Ayatollah Khamenei betonte Raissis Aufrichtigkeit und erklärte: „Um die Bedeutung dieser Haltung zu verstehen, muss man sie mit der verlogenen Sprache mancher westlicher Politiker vergleichen – sie schreien förmlich nach Frieden und Menschenrechten, während sie gegenüber dem Massaker an über 20.000 unschuldigen Kindern in Gaza die Augen verschließen und die Täter unterstützen.“
Er verwies auf Raissis unermüdliche Tatkraft als herausragende Eigenschaft: „Raissi war pausenlos im Einsatz. Für ihn gab es kein Tag und Nacht. Selbst wenn wir ihn wiederholt mahnten, seine Gesundheit zu schonen, antwortete er: ‚Ich werde vom Arbeiten nicht müde.‘“
Zu seinen konkreten Leistungen zählte das Revolutionsoberhaupt Projekte wie Wasserzugang, Straßenbau, Schaffung von Arbeitsplätzen, Wiederbelebung stillgelegter Betriebe sowie die Fertigstellung liegengebliebener Vorhaben. Er ergänzte: „Raissi hat nicht nur direkt für das Volk gearbeitet, sondern auch dem nationalen Ansehen, der Würde und der Glaubwürdigkeit Irans gedient und sie gestärkt.“
Ayatollah Khamenei verwies auf internationale Finanzberichte, die ein Wachstum des iranischen Bruttoinlandsprodukts von nahezu null zu Beginn der 13. Regierung auf etwa fünf Prozent zum Ende hin ausweisen, und nannte dies eine Quelle nationalen Stolzes und Ausdruck des Fortschritts. „Dass er im UN-Plenum den Koran und das Bild von Märtyrer Soleimani hochhielt, war ein weiterer Akt, der dem iranischen Volk Ehre verlieh.“
In einer Art Zusammenfassung betonte er: „Die geistige Ausstrahlung, Motivation und Verantwortungsbereitschaft, wie sie die Märtyrer der ersten Revolutionsjahre – etwa die jungen Weggefährten von Märtyrer Rajai – auszeichneten, waren in Raissi und seinen jungen Mitarbeitern erneut sichtbar. Das zeigt die Kraft der Revolution.“
Er erinnerte daran, dass die im Mai 2024 verstorbenen Märtyrer beim Sieg der Revolution noch Kinder oder gar nicht geboren waren und erklärte: „Dass heute junge Menschen wie der 19-jährige Arman Aliwardi bereit sind, denselben Weg zu gehen wie einst ein 90-jähriger Märtyrer Ajatollah Ashrafi-Esfahani – das ist die Stärke der Islamischen Revolution.“
Abschließend sagte das Revolutionsoberhaupt: „Eine Revolution mit solch anhaltender Mobilisierungskraft ist nicht besiegbar. Wir müssen den Wert dieser Revolution, ihre menschenbildende Kraft, ihre Fortschritte und die gewaltige Bewegung des iranischen Volkes erkennen – und Gott um Beistand bitten, damit diese bleibende Lehre des iranischen Volkes auch anderen Nationen und der gesamten Menschheit zugutekommt.“
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