Iranischer Außenamtssprecher: Urananreicherung bleibt unverhandelbar – Iran weist Drohungen und Druck entschieden zurück

Teheran (IRNA) – Der Sprecher des Außenministeriums der Islamischen Republik Iran, Esmail Baghaei, bekräftigte in einem exklusiven Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN, dass Iran unter keinen Umständen auf das Recht zur Urananreicherung verzichten werde. Er betonte zugleich, dass das iranische Volk gegenüber jeglicher Form von Druck oder Drohung immun sei und darauf nicht mit Nachgiebigkeit reagiere.

Wie die Nachrichtenagentur IRNA am Dienstag berichtete, führte der CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen, der sich im Rahmen einer Reportagereise in Teheran aufhält, ein ausführliches Gespräch mit Baghaei im Gebäude des iranischen Außenministeriums.

Auf die Frage nach dem Stand der Atomverhandlungen zwischen Iran und den Vereinigten Staaten und der geäußerten Zuversicht von US-Präsident Donald Trump erwiderte Baghaei:
„Sofern das Ziel darin besteht, sicherzustellen, dass das iranische Atomprogramm keinen militärischen Charakter annimmt, kann dieses Ziel problemlos erreicht werden. Sollte jedoch beabsichtigt sein, dem iranischen Volk das legitime Recht auf die friedliche Nutzung der Kernenergie zu entziehen, wird dies erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen und den gesamten Verhandlungsprozess gefährden.“

Bezüglich der Haltung der amerikanischen Seite und insbesondere Trumps Sonderbeauftragtem für die Verhandlungen, Steve Witkoff, erklärte Baghaei:
„Die Fortführung der Gespräche ist ein Indiz dafür, dass ein gewisses Maß an gegenseitigem Verständnis vorhanden ist. Es steht jedoch außer Frage, dass Iran zu keinem Zeitpunkt bereit sein wird, auf sein unveräußerliches Recht auf friedliche Nutzung der Kernenergie – einschließlich der Urananreicherung – zu verzichten.“

Auf die Frage, ob eine Kompromisslösung möglich sei, antwortete der Sprecher:
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es existieren zahlreiche Wege zur Einigung. Für die Islamische Republik Iran steht außer Zweifel, dass ihr Atomprogramm ausschließlich zivilen und friedlichen Zwecken dient. Iran ist bereit, diesbezüglich Transparenz zu zeigen und entsprechende Garantien zu geben.“

Bezüglich der indirekt geäußerten Drohungen durch Präsident Trump, wonach bei einem Scheitern der Verhandlungen militärische Optionen durch die USA oder Israel in Betracht gezogen würden, zeigte sich Baghaei deutlich:
„Solche Drohungen sind in keiner Weise konstruktiv. Die Geschichte hat mehrfach bewiesen, dass das iranische Volk gegenüber Einschüchterungen nicht nachgibt. Die Iraner sind sich in ihrer Ablehnung von Zwangsmitteln einig. Wir werden entschlossen unsere nationale Souveränität und Sicherheit verteidigen.“

In Bezug auf kursierende Spekulationen über ein mögliches „Interimsabkommen“ stellte Baghaei klar:
„Ein derartiges Abkommen stand nie auf unserer Agenda und wurde auch in der aktuellen Verhandlungsrunde nicht thematisiert.“

Zur jüngsten Einschätzung Trumps, es gebe „reale Fortschritte“ in den Gesprächen, äußerte sich der Sprecher wie folgt:
„Sollte das Ziel der Vereinigten Staaten tatsächlich darin bestehen, einen militärischen Charakter des iranischen Atomprogramms auszuschließen, so ist dieses Ziel bereits erreicht. Iran hat niemals eine militärische Nutzung der Atomenergie angestrebt. Bei ehrlicher Absicht der Gegenseite wären auch wir zuversichtlich, was den Erfolg der Verhandlungen betrifft. Sollte jedoch versucht werden, Iran sein legitimes und völkerrechtlich verbrieftes Recht auf die Nutzung der Atomenergie zu verwehren, sind wir der Überzeugung, dass dieser Prozess nicht zu einem tragfähigen Ergebnis führen wird. Dieses Recht ist nicht nur Ausdruck des Willens der iranischen Bevölkerung, sondern eine reale Notwendigkeit zur Deckung unseres zivilen Energiebedarfs.“

Baghaei unterstrich abschließend, dass Iran weiterhin konstruktiv an einem diplomatischen Lösungsweg interessiert sei – vorausgesetzt, die andere Seite verfolge keine Strategie der Verweigerung legitimer Rechte, sondern handle mit gutem Willen und Respekt gegenüber dem Völkerrecht.

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