16.06.2025, 14:10
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Iranischer Botschafter bei Sondersitzung der IAEO: „Die Zeit der Straflosigkeit ist vorbei“

Teheran (IRNA) – In einer scharf formulierten Erklärung bei der Sondersitzung des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien hat Reza Najafi, Botschafter und Ständiger Vertreter der Islamischen Republik Iran bei den in Wien ansässigen internationalen Organisationen, den israelischen Angriff auf Irans friedliche Nuklearanlagen als eindeutigen Akt staatlichen Terrorismus und klaren Verstoß gegen die UN-Charta und das IAEO-Statut bezeichnet. Er betonte: „Die Zeit des Zuschlagens und Verschwindens ist vorbei.“

Laut IRNA erklärte Najafi am Montag, Iran danke den Ländern, die die Einberufung dieser Sondersitzung unterstützt hätten. In seiner Erklärung warf er den Vereinigten Staaten vor, im Voraus über den Angriff informiert gewesen zu sein und diesen durch die Bereitstellung politischer, materieller und nachrichtendienstlicher Unterstützung faktisch mitgetragen zu haben.

Der Botschafter kritisierte scharf das Schweigen und die Untätigkeit der IAEO und ihres Gouverneursrats gegenüber den wiederholten Drohungen des israelischen Regimes gegen Irans unter Schutz stehende Nuklearanlagen. Diese Passivität, so Najafi, habe nicht nur die Glaubwürdigkeit der Organisation schwer beschädigt, sondern auch das israelische Regime zu weiteren Angriffen ermutigt.

Najafi wies darauf hin, dass der Iran trotz parteiischer Behandlung und der illegalen Nuklearpolitik Israels – das sich außerhalb des nuklearen Nichtverbreitungsvertrags (NPT) bewegt – in den vergangenen Jahrzehnten stets seinen Verpflichtungen im Rahmen des NPT und der umfassenden IAEO-Sicherheitskontrollen nachgekommen sei. Er erinnerte daran, dass der Iran der Organisation detaillierte Informationen über seine friedlichen Nuklearaktivitäten bereitgestellt habe. Doch genau diese Transparenz sei in der Vergangenheit mehrfach zur Gefährdung der nationalen Sicherheit und iranischer Wissenschaftler missbraucht worden.

Weiter führte er aus: „Wenn Rechte und Pflichten der NPT-Mitgliedsstaaten nicht ausgewogen respektiert werden und nicht-NPT-Staaten wie Israel unbehelligt Vertragsstaaten angreifen und bedrohen dürfen, dann verliert die Fortführung freiwilliger Verpflichtungen ihre Legitimation.“

Zum Abschluss warnte der iranische Vertreter:
„Die Ära der Straflosigkeit ist vorbei. Die Islamische Republik Iran behält sich im Einklang mit der UN-Charta, dem NPT und dem Statut der IAEO ihr unveräußerliches Recht vor, ihre Bevölkerung, Souveränität, friedlichen Nuklearanlagen und nationalen Interessen zu verteidigen und wird zur geeigneten Zeit entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.“

Najafi forderte den Gouverneursrat zudem auf, den israelischen Angriff mit Nachdruck zu verurteilen und das israelische Regime für die Konsequenzen dieses gefährlichen Vorgehens zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Sondersitzung des Gouverneursrats wurde auf Antrag Irans und mit Unterstützung Russlands, Chinas, Venezuelas, Pakistans sowie weiterer IAEO-Mitgliedsstaaten einberufen und findet derzeit in Wien statt.

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