Aref: Um unsere Aufgaben besser zu erfüllen, müssen wir aus der Vergangenheit lernen – Notwendigkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit den Persönlichkeitsdimensionen von Imam Khomeini

Teheran – IRNA – Der Erste Vizepräsident Mohammad Reza Aref betonte, dass heute die Notwendigkeit, die Persönlichkeitsdimensionen von Imam Khomeini (r.a.) präzise zu betrachten, stärker denn je empfunden wird. Er sagte: „Um unsere Aufgaben besser zu erfüllen, müssen wir aus der Vergangenheit lernen und in der Lage sein, den von Imam Khomeini skizzierten Weg besser und präziser zu beschreiten.“

In seiner Rede bei der Konferenz der Aktivisten im Bereich Imam Khomeini am Montag, dem 12. Khordad 1403, im Präsidenten-Konferenzzentrum in Teheran, würdigte Aref die Heldentaten und Ereignisse des Monats Khordad und sagte: „Heute gibt es viele unbekannte Aspekte der Persönlichkeit des verstorbenen Imams, des großen Gründers der Islamischen Revolution, die bisher nicht ausreichend erkannt und erklärt wurden. Es ist notwendig, die Persönlichkeitsdimensionen von Imam Khomeini (r.a.) in verschiedenen Bereichen und Kontexten genauer zu erklären und zu untersuchen.“

Der Erste Vizepräsident betonte: „Wenn die Persönlichkeitsdimensionen des Imams genauer und tiefer erklärt worden wären, wären heute die Herrschaft der Werte und das, was der Imam geführt hat, besser und stabiler.“

Aref erklärte weiter, dass wir aus der Vergangenheit lernen und einen besseren Weg für die Erfüllung unserer Aufgaben aufzeigen müssen, insbesondere für die Eliten, Wissenschaftler und Denker, die sich um den Weg des Imams sorgen. Eine genauere und tiefere Betrachtung der Persönlichkeitsdimensionen des Imams erscheint in der heutigen Situation für unsere islamische Gesellschaft notwendiger denn je.

Er wies darauf hin, dass wir heute am 36. Jahrestag des Ablebens des Gründers eines neuen Systems und des Architekten einer zivilisatorischen Denkweise zusammengekommen sind – einer Denkweise, die über geografische, ethnische und sogar juristische Grenzen hinaus ihre Botschaft an die Welt übermittelt hat.

Es ist an der Zeit, sich mit den unbekannten und unerzählten Aspekten des Imams zu befassen

Aref fügte hinzu: „Im Laufe der Jahre haben wir den Imam wiederholt als Juristen, Mystiker, Kämpfer und Politiker bezeichnet, aber jetzt ist es an der Zeit, sich mit seinen unbekannten und unerzählten Aspekten zu befassen – Teilen seiner Persönlichkeit und seines Denkens, die in politischen Erzählungen manchmal in den Hintergrund geraten sind und heute mehr denn je einer Neubewertung und Wiedererkennung bedürfen.“

Der Erste Vizepräsident betonte: „In diesem Zusammenhang ist es angebracht, dem Institut zur Sammlung und Veröffentlichung der Werke des Imams besondere Anerkennung zu zollen – einer Institution, die über die Jahre hinweg das Gedächtnis der Schule des Imams bewahrt hat und heute auch durch die Reproduktion religiösen, sozialen und governancebezogenen Wissens, das aus seinen Ansichten hervorgeht, uns bei einer tieferen Erkenntnis des Imams unterstützen kann.“

Aref erläuterte weiter einige herausragende Merkmale von Imam Khomeini (r.a.), deren Beachtung in der heutigen Situation notwendig ist, und sagte: „Die Islamische Revolution Irans war vor allem eine kulturelle Transformation – eine Revolution zur inneren Veränderung der Menschen, zur Neugestaltung des Wertesystems der Gesellschaft und zur Wiederbelebung der Beziehung des Menschen zu Gott, zu sich selbst und zur Macht.“

Besondere Aufmerksamkeit des Imams für das Thema Kultur als Hauptanliegen

Der Erste Vizepräsident wies auf die zivilisatorische Perspektive des Imams hin und sagte: „Imam Khomeini (r.a.) betrachtete von Anfang an die Kultur als Hauptanliegen – eine Kultur, die den Menschen formen, Verantwortung schaffen und Bedeutung verleihen sollte. In seinem Denken war die Regierung ein Werkzeug, kein Ziel. Die vom Imam angestrebte Zivilisation war eine ethische und spirituelle Zivilisation – eine Zivilisation, in der Macht im Dienste von Bedeutung, Gerechtigkeit und Menschenwürde steht.“

Aref erklärte weiter, dass der Imam ein größeres Projekt als die politische Revolution verfolgte: „Der Imam strebte ein Projekt zur ethischen Institutionalisierung im Einklang mit der islamischen Kultur an. Imam Khomeini (r.a.) war vor allem ein Lehrer der Seelen, bevor er ein Jurist der Regierung war. Seine mystischen und ethischen Werke sprechen von Führung, Gottesdienst, innerer Reise und Reinheit der Seele, aber es wurde weniger beachtet, dass der Imam diese Konzepte auch in den Bereich der Politik und des Regierens einführte und ein neues erkenntnistheoretisches System auf dieser Grundlage schuf.“

Fiqh in der Sichtweise von Imam Khomeini (r.a.) war ein fließender und sich entwickelnder Prozess

Der Erste Vizepräsident nannte die transformative Fiqh und den Übergang von individueller zu zivilisatorischer Fiqh als weitere Merkmale des verstorbenen Imams und sagte: „Fiqh war in der Sichtweise von Imam Khomeini kein festes und statisches Element, sondern ein fließender Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickelte und auf die Veränderungen der Zeit reagierte.“

Aref betonte: „Sein nutzenorientierter Ansatz bei der Gründung des Schlichtungsrats zur Bestimmung des Staatswohls und Beispiele seines Ijtihad sind deutliche Anzeichen für Flexibilität und Innovation im Rahmen der Fiqh-Prinzipien.“

Der Erste Vizepräsident erklärte: „Imam Khomeini las die Fiqh im Kontext der Geschichte und der sich verändernden Bedingungen der Zeit neu, ohne sich von ihren ursprünglichen Prinzipien und Grundlagen zu entfernen. Diese Fähigkeit zur Erklärung und intellektuellen Transformation der Fiqh ist heute mehr denn je für die islamische Welt notwendig und wichtig.“

Die Kunst der Regierungsführung in Krisenzeiten

Er wies auf ein weiteres Merkmal des Imams hin, nämlich die Kunst der Regierungsführung in Krisenzeiten, und sagte: „Der Imam war nicht nur der Führer der Revolutionstage, sondern konnte nach dem Sieg auch das Schiff der Revolution durch aufeinanderfolgende Krisen wie den aufgezwungenen Krieg, interne Konflikte, Attentate und globalen Druck steuern. Seine Krisenbewältigung und sein Blick waren eine Kombination aus göttlichem Vertrauen, Beratung mit Eliten und Erkennung der Erfordernisse der Zeit. In Krisen gab er weder Kompromisse ein noch verfiel er in Starrheit. Diese kluge Führung fehlt heute in unserer Politik.“

Notwendigkeit der Neudefinition der Rolle der muslimischen Frau jenseits von Klischees

Der Erste Vizepräsident wies auf die klare Sichtweise von Imam Khomeini (r.a.) zur Rolle der Frau in der islamischen Zivilisation hin und sagte: „Imam Khomeini (r.a.) betrachtete die Frau als aktive und gläubige Kraft bei der Gestaltung der islamischen Zivilisation. Er sah die Frau nicht nur als Mitglied der Familie, sondern als einflussreiches Element in der Gesellschaft und der Geschichte des Islam.“

Er fügte hinzu: „Diese Sichtweise, die in der religiösen Tradition verwurzelt ist, geht davon aus, dass die aktive Präsenz und Beteiligung von Frauen in verschiedenen Bereichen den Fortschritt und die Stabilität der islamischen Gesellschaft gewährleistet. Wir müssen diese Perspektive tiefer untersuchen und die Rolle der muslimischen Frau jenseits der üblichen Klischees und Einschränkungen neu definieren.“

Fester Glaube und Vertrauen des Imams in die Jugend

Aref sprach weiter über das Thema „Imam und die Jugend“ und wies auf die Sichtweise des Imams in Bezug auf Vertrauen und die Einbindung der jungen Generation hin: „Im Denken von Imam Khomeini (r.a.) waren die Jugendlichen nicht nur eine Altersgruppe, sondern die wichtigste soziale und kulturelle Ressource des Landes.“

Er fügte hinzu: „Der Imam hatte ein festes Vertrauen in die Jugend und übertrug ihnen die größten Aufgaben der Revolution. Vom Verteidigungskrieg bis zum Aufbau, von der Universität bis zu den Moscheen und von der Wissenschaft bis zur Politik – es waren die Jugendlichen, die dem Ruf des Imams folgten und eine zentrale Rolle in den Veränderungen spielten.“

Der Erste Vizepräsident betonte: „Die tiefe Sichtweise des Imams war, dass man mit Vertrauen und Einbindung der jungen Generation entfernte Horizonte erreichen kann. Diese Vision kann auch heute unser Wegweiser im Umgang mit der neuen Generation sein.“

Aref wies darauf hin: „Der Imam betonte in seinen Reden immer wieder, dass seine Hoffnung auf die Jugend gerichtet ist. Mit einer herzlichen Sprache erinnerte er sie an die Verantwortung für die Zukunft des Landes. Die Sichtweise des Imams auf die Jugend war nicht nur emotional oder sloganhaft, sondern strategisch, zivilisationsbildend und zukunftsorientiert. Auch heute, wenn wir zum Weg des Imams zurückkehren wollen, müssen wir zur Jugend zurückkehren, mit ihnen sprechen, ihnen vertrauen und den Weg für die Entfaltung ihrer Talente ebnen.“

Er wies weiter auf die Sichtweise von Imam Khomeini (r.a.) in Bezug auf die Rolle von religiösen Seminaren und Universitäten im zivilisatorischen Kontext hin und sagte: „Der Imam belebte sowohl die religiösen Seminare als auch verlieh den Universitäten Würde. Er glaubte mehr als an jeden Slogan an die Einheit der wissenschaftlichen Institutionen. Universität und Seminar betrachtete er als die beiden Hauptflügel der Revolution. In der Sichtweise des Imams bedeutet religiöse Wissenschaft eine Wissenschaft, die im Dienst des Menschen und der Spiritualität steht, nicht eine neutrale oder instrumentelle Wissenschaft. Er war besorgt darüber, dass die Universität sich von intellektueller Abhängigkeit und das Seminar von Isolation befreien sollten und beide im Dienst der Menschwerdung und der Entwicklung und des Fortschritts des Landes stehen sollten.“

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