13.05.2025, 13:59
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Zweite Phase des Projekts zur Verknüpfung des iranischen „Shetab“-Netzwerks mit dem russischen „Mir“-System offiziell gestartet

Teheran (IRNA) – Die zweite Phase der Anbindung des iranischen Kartenzahlungssystems Shetab an das russische Mir-System wurde heute in Anwesenheit hochrangiger Vertreter der Zentralbanken beider Länder offiziell vorgestellt. Damit können russische Touristen und Geschäftsreisende nun in iranischen Geschäften über lokale Zahlungsterminals mit der russischen App MirPay einkaufen.

Laut dem IRNA-Wirtschaftskorrespondenten ist das Projekt zur Verknüpfung der Shetab- und Mir-Zahlungsnetzwerke in drei Phasen gegliedert, die jeweils eine innovative Zahlungserfahrung für Bürger beider Länder bieten sollen.

Die erste Phase wurde bereits im Aban 1403 (Oktober/November 2024) erfolgreich umgesetzt. In diesem Schritt konnten iranische Bürger mithilfe entsprechender Anwendungen an Geldautomaten in Russland Bargeld in Rubel abheben – ein Angebot, das nicht nur Reisenden und Geschäftsleuten Erleichterung verschaffte, sondern auch das hohe Maß an technischer Abstimmung zwischen beiden Ländern unter Beweis stellte.

Am heutigen Dienstag, dem 23. Ordibehesht 1404 (13. Mai 2025), wurde nun die zweite Phase gestartet. Ab sofort können russische Bürger über die mobile Anwendung MirPay auf mit NFC-Technologie (sogenannte „Kahraba“-Terminals) ausgestatteten iranischen POS-Terminals Einkäufe tätigen. Diese Funktion bietet ein nahtloses und sicheres Einkaufserlebnis im Ausland und wird als wichtiger Impuls für den bilateralen Tourismus und Handel gewertet.

Die dritte Phase befindet sich bereits in Vorbereitung. Sie sieht eine wechselseitige Nutzung der Systeme vor, bei der iranische Bürger künftig mit ihren mobilen NFC-Anwendungen in russischen Geschäften bezahlen können. Diese Phase soll zunächst im Shahrivar 1404 (August/September 2025) pilotiert und im Azar 1404 (November/Dezember 2025) vollständig eingeführt werden.

Technologische Infrastruktur und Zahlungsfunktionen

Mit der Inbetriebnahme der zweiten Phase können Händler im iranischen Zahlungssystem, deren Terminals über die Kahraba-NFC-Funktion verfügen, Transaktionen russischer Reisekarten empfangen. Diese Transaktionen werden über die iranischen Netzwerke Shaparak und Shetab an das russische Mir-System weitergeleitet.

Schon heute ermöglicht das iranische Zahlungssystem kontaktlose Zahlungen für kleinere Einkäufe – ganz ohne PIN-Eingabe. Diese Funktion wurde nun auch für russische Nutzer von MirPay aktiviert: Kleinstbeträge können direkt kontaktlos gezahlt werden, bei höheren Beträgen ist die Eingabe der Haupt-PIN erforderlich.

MirPay ist die offizielle mobile Zahlungs-App des russischen Mir-Kartensystems. Dank der technischen Schnittstellen, die vom iranischen Zentralbank-IT-Team bereitgestellt wurden, ist MirPay nun kompatibel mit iranischen NFC-Terminals. Russische Touristen und Geschäftsleute können in ausgewählten Geschäften mit einem Android-Smartphone bequem einkaufen.

Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Zentralbank und dem iranischen Ministerium für Kulturerbe, Tourismus und Kunsthandwerk wurden vorrangige Touristenziele für Russen bereits mit diesem Service ausgestattet – und der Ausbau schreitet zügig im ganzen Land voran.

Rückblick auf Phase eins und Ausblick

In der ersten Phase konnten iranische Reisende mit ihren mobilen NFC-Anwendungen Bargeld in russischen Rubel an Geldautomaten in Russland abheben – ein Service, der seit seiner Einführung im Aban 1403 stark nachgefragt wurde. Bis heute wurden bereits mehrere Hunderttausend Transaktionen registriert, was das große Interesse und Vertrauen in diese neue Infrastruktur belegt. Es wird erwartet, dass sich dieser Erfolg nun in Phase zwei mit den Transaktionen russischer Nutzer in Iran fortsetzt.

In Phase drei werden iranische Bürger nicht nur Bargeld abheben, sondern auch direkt in russischen Geschäften mit ihrer mobilen Anwendung einkaufen können – ein Schritt zur vollständigen Integration der Zahlungssysteme beider Länder.

Wirtschaftliche Bedeutung und strategische Partnerschaft

Die Initiative bietet zahlreiche Vorteile: erleichterter Handel, geringere Kosten für Währungsumtausch, rund um die Uhr verfügbare Zahlungsdienste, Zeitersparnis, erhöhte Transaktionssicherheit, weniger Bedarf an Bargeld, Förderung des internationalen Zahlungsverkehrs, Umsatzsteigerung für Händler, Stärkung des Tourismussektors, Ausbau nationaler Infrastruktur sowie Einsatz modernster Technologien.

Der stellvertretende Zentralbankchef Irans, Ali Asghar Abolhassani, bezeichnete das „MirShetab“-Projekt als eines der bedeutendsten Ergebnisse der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Iran und Russland. Bei der heutigen Zeremonie unterstrich er:

„Dieses Projekt stellt einen entscheidenden Schritt zur Integration der Zahlungssysteme unserer beiden Länder dar. Phase eins wurde bereits im vergangenen Aban umgesetzt, heute präsentieren wir Phase zwei.“

Abolhassani betonte, dass jede Phase für sich genommen ein innovatives Nutzererlebnis biete. Die Umsetzung sei Ergebnis intensiver technischer, finanzieller und organisatorischer Zusammenarbeit beider Seiten. Er dankte insbesondere den Teams in Russland sowie den Zentralbankgouverneuren beider Länder – Dr. Farzin und Elvira Nabiullina – für ihre kontinuierliche Unterstützung.

Zum Abschluss erklärte er:

„Ich hoffe, dieses Projekt wird nicht nur die finanziellen Abläufe für unsere Bürger verbessern, sondern auch als Modell für internationale Zusammenarbeit in der Region dienen.“

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