Von Hossein Pabarja
Deutschlands Kriegsbeteiligung in den Balkanländer
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Deutschland auf dem Balkan keine direkte Rolle, da es von den alliierten Mächten kontrolliert und sein Militär aufgelöst wurde. Der Kalte Krieg brachte jedoch eine neue Dynamik in die Region, und Deutschland spielte bei der Gestaltung der Ereignisse auf dem Balkan nach dem zweiten Weltkrieg eine entscheidende Rolle. Deutschland erlangte im westlichen Bündnis eine herausragende Stellung, und sein Vorgehen auf dem Balkan wurde von seinen strategischen Zielen beeinflusst, den sowjetischen Einfluss in Europa zu begrenzen. Während des Kalten Krieges unterstützte Deutschland[i] pro-westliche Regierungen in Griechenland und der Türkei, die beide als entscheidendes Gegengewicht zum sowjetrussischen Wachstum in der Region angesehen wurden. Deutschland war ein entscheidender Akteur beim Zusammenbruch Jugoslawiens und den anschließenden Feindseligkeiten auf dem Balkan in den 1990er Jahren. Es erkannte 1991 die Unabhängigkeit Kroatiens und Sloweniens an und spielte später eine Schlüsselrolle bei der NATO-Bombenkampagne[ii] gegen Serbien während der Kosovo-Krieg 1999. Deutschland erkannte im Dezember 1991 Kroatien und Slowenien als unabhängige Staaten an, was umstritten war, da es als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Jugoslawiens angesehen wurde. Die Anerkennung dieser beiden Republiken durch Deutschland wurde als Versuch gewertet, den Zerfall Jugoslawiens zu beschleunigen, und führte zu Kritik aus anderen europäischen Ländern, insbesondere Griechenland und Spanien. Auch die Beteiligung Deutschlands am Konflikt in Bosnien und Herzegowina war umstritten. Deutsche Truppen[iii] waren Teil der Schutztruppe der Vereinten Nationen (UNPROFOR) in Bosnien, aber es gab Behauptungen, dass deutsche Soldaten in dem Konflikt Partei ergriffen und sogar kroatische Streitkräfte mit Waffen versorgt hätten. Insgesamt wurde das deutsche Vorgehen während der Balkankriege von einigen als zu aggressiv und als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Jugoslawiens kritisiert, während andere der Meinung waren, dass Deutschland nicht genug tat, um den Konflikt zu verhindern und die Zivilbevölkerung zu schützen. Deutschland war ein entscheidender Akteur beim Zusammenbruch Jugoslawiens und den anschließenden Feindseligkeiten auf dem Balkan in den 1990er Jahren. Es erkannte 1991 die Unabhängigkeit Kroatiens und Sloweniens an und spielte später eine Schlüsselrolle bei der NATO-Bombenkampagne gegen Serbien während der Kosovo-Krieg 1999. Deutschland spielte eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Friedensverträgen in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo.
Deutschlands Kriegsbeteiligung in Afrika
In den letzten Jahren war die deutsche Bundeswehr an einer Reihe von Einsätzen und Operationen in Afrika beteiligt, von denen einige weniger erfolgreich waren als andere. Hier ein paar Beispiele für gescheiterte Einsätze:
Trotz der kontinuierlichen Bemühungen der Bundeswehr und anderer ausländischer Partner, die Regierung und die Sicherheitskräfte Somalias zu unterstützen, ist das Land nach wie vor äußerst instabil und steht vor enormen Schwierigkeiten. Die deutsche Bundeswehr war 1993 an einem Vorfall beteiligt, bei dem Zivilisten in Somalia getötet wurden. Im Rahmen der UN-Mission in Somalia, bekannt als UNOSOM II, war eine deutsche Armeeeinheit am 7. September 1993 für einen Einsatz in der Stadt Afgooye verantwortlich, bei dem mindestens 33 somalische Zivilisten getötet und viele weitere verletzt wurden. Der Vorfall wurde von der deutschen Regierung untersucht und die beteiligten Soldaten wurden disziplinarisch bestraft, aber der Vorfall ist nach wie vor umstritten und war Gegenstand anhaltender Debatten[iv] und Diskussionen in Deutschland.
Mali-Einsatz: Seit 2013 ist die Bundeswehr[v] im Rahmen einer Friedensmission der Vereinten Nationen in Mali aktiv, um die Stabilisierung des Landes zu unterstützen und Terrorismus und Extremismus zu bekämpfen. Die Mission ist jedoch mit erheblichen Problemen konfrontiert, darunter anhaltende Gewalt und Unsicherheit sowie Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen durch einige UN-Kräfte. Es gibt Berichte über Verletzungen von Zivilisten durch die deutsche Bundeswehr in Mali, aber es ist unklar, ob diese Vorfälle absichtlich oder unabsichtlich erfolgten. Ein deutscher Militärhubschrauber soll Kugeln abgefeuert haben, die im Juli 2019 zwei malische Zivilisten töteten, die fälschlicherweise für Kämpfer gehalten wurden. Der Vorfall ereignete sich während einer gemeinsamen Operation deutscher und malischer Streitkräfte auf der Suche nach mutmaßlichen Terroristen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich im August 2020, als ein deutscher Militärkonvoi angeblich mit einem zivilen Fahrzeug zusammenstieß, wobei drei Personen getötet und mehrere weitere verletzt wurden. Die deutsche Regierung und die Bundeswehr untersuchten beide Vorfälle, und es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit und Genauigkeit künftiger Militäreinsätze zu verbessern. Es ist wichtig zu betonen, dass die Bundeswehr strenge Einsatzregeln befolgt, um die Möglichkeit des Todes von Zivilisten zu verringern.
Diese gescheiterten Missionen zeigen die Schwierigkeiten und die Komplexität militärischer Interventionen in Afrika und verdeutlichen, wie wichtig eine sorgfältige Vorbereitung und Koordinierung sowie eine genaue Kenntnis des politischen, sozialen und kulturellen Umfelds sind, in dem solche Operationen stattfinden.
[i] https://www.brookings.edu/articles/decision-to-intervene-how-the-war-in-bosnia-ended/
[ii] https://www.icty.org/en/press/final-report-prosecutor-committee-established-review-nato-bombing-campaign-against-federal
[iii] https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/242979/vor-25-jahren-un-sicherheitsrat-beschliesst-friedensmission-unprofor-fuer-kroatien-und-bosnien-herzegowina/
[iv] http://www.juergengraesslin.com/index.php?seite=buchautor.htm
[v] https://www.dw.com/en/mali-15-soldiers-3-civilians-killed-in-islamist-attacks/a-62620554
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