Araghchi: Die Islamische Republik Iran misst der Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Afrika im Rahmen der kontinentalen Freihandelszone große Bedeutung bei

Teheran (IRNA) – Anlässlich des 62. Jahrestages der Gründung der Afrikanischen Union betonte der Außenminister der Islamischen Republik Iran, Seyyed Abbas Araghchi, die Bedeutung Afrikas als wirtschaftlichen Partner und unterstrich Irans Bestreben, die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern im Rahmen der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA) nachhaltig zu vertiefen.

In seiner Ansprache während der Gedenkfeier zum „Afrikatag“, die im Hotel Esteghlal in Teheran unter Teilnahme der in Iran akkreditierten afrikanischen Botschafter stattfand, erklärte Araghchi:

„Zu Beginn meiner Ausführungen möchte ich meine große Freude darüber zum Ausdruck bringen, gemeinsam mit unseren afrikanischen Freunden diesen bedeutsamen internationalen Tag begehen zu dürfen. Der Afrikatag verkörpert die gemeinsamen Werte der afrikanischen Völker. Afrika – mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern, 55 Staaten sowie einer jungen, dynamischen Bevölkerung – verfügt über eine bemerkenswerte sprachliche und kulturelle Vielfalt. Trotz dieser Diversität verbindet die Staaten des Kontinents ein starker Wille zur Integration, was der Afrikanischen Union ihren herausragenden Status als einflussreiche regionale Organisation im globalen Gefüge verleiht.“

Angesichts der traditionsreichen Beziehungen Irans zum afrikanischen Kontinent, so Araghchi weiter, strebe die Islamische Republik eine Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb des Rahmens der kontinentalen Freihandelszone an.

Zum jährlich am 25. Mai begangenen Afrikatag äußerte sich der Außenminister wie folgt:

„Diese Begegnung ruft uns den entschlossenen Freiheitskampf der afrikanischen Völker gegen koloniale Unterdrückung ebenso ins Gedächtnis wie ihren unermüdlichen Einsatz für Fortschritt und eine bessere Zukunft. Das Vermächtnis großer Persönlichkeiten wie Kwame Nkrumah, Julius Nyerere, Jomo Kenyatta und Nelson Mandela bleibt unvergessen. An dieser Stelle möchte ich auch des namibischen Unabhängigkeitsführers Sam Nujoma gedenken, der im vergangenen Jahr von uns gegangen ist.“
Araghchi verwies zudem auf das Leitthema der Afrikanischen Union für das Jahr 2025 – „Gerechtigkeit für Afrikaner und Menschen afrikanischer Abstammung durch Wiedergutmachung“ – und betonte, dass dieses Motto den bleibenden Auswirkungen historischer Ungerechtigkeiten Rechnung trage.
„62 Jahre nach der Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit würdigen wir heute ein Erbe, das von den afrikanischen Staaten nicht nur bewahrt, sondern durch neue Impulse bereichert wurde. Das Bestreben Afrikas, einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu erlangen, zeugt von dem festen Willen, globale Verantwortung mitzugestalten. Afrika ruht sich nicht auf seinen bisherigen Erfolgen aus, sondern setzt seine Entwicklung mit Entschlossenheit fort.“

Iran und Afrika als sich ergänzende Wirtschaftspartner

Araghchi unterstrich weiter die strategische Bedeutung der Afrikanischen Freihandelszone und erklärte:
„Afrika, geprägt durch eine reiche Kultur und eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, befindet sich heute inmitten eines bemerkenswerten Entwicklungsschubs. Die Einrichtung der kontinentalen Freihandelszone, die mit ihren 1,4 Milliarden Menschen den größten Binnenmarkt der Welt bildet, zählt zu den bedeutendsten Meilensteinen dieser Entwicklung.“
Iran sei aufgrund seiner langjährigen Beziehungen zu Afrika bestrebt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit gezielt auszubauen.
„Iran und die afrikanischen Länder können sich gegenseitig wirtschaftlich ergänzen und auf ihren jahrhundertealten Verbindungen aufbauen. Afrikas reiche natürliche Ressourcen und Irans Zugang zu modernster Technologie eröffnen ein Potenzial, das den beiderseitigen Bedürfnissen gerecht wird.“
Die erfolgreiche Durchführung der dritten Sitzung der Wirtschaftskooperation zwischen Iran und Afrika, die im vergangenen Monat mit reger Beteiligung hochrangiger afrikanischer Vertreter stattfand, werte Araghchi als positives Zeichen:
„Diese Begegnung war ein vielversprechender Schritt auf dem Weg zu einer vertieften bilateralen Zusammenarbeit, die in künftigen Konferenzen weiter ausgebaut werden soll.“

„Die Islamische Republik Iran hat sich stets als treuer Freund Afrikas erwiesen und steht dem Kontinent seit Jahrzehnten solidarisch zur Seite. Nach über einem halben Jahrhundert diplomatischer Beziehungen ist es nun an der Zeit, diese Partnerschaft mit neuer Energie zu beleben. Die entstehende Allianz des globalen Südens für eine gerechtere Weltordnung ist Ausdruck des gemeinsamen Willens unserer Nationen, sich in einer neuen Entwicklungsära partnerschaftlich zu begegnen.“

Historische Verbindungen als Fundament für neue Kooperationen

Zum Abschluss seiner Rede erklärte Araghchi:
„Im Geiste der jahrzehntelangen Freundschaft und Solidarität erklärt die Islamische Republik Iran ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit in sämtlichen möglichen Bereichen – darunter Politik, Wirtschaft, Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen, Bergbau, Technologietransfer, Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden, wissenschaftlicher Austausch, Ausbildung von Fachkräften, Tourismus, Gesundheitswesen, medizinische Ausrüstung und Dienstleistungen, Landwirtschaft, Bewässerungssysteme, Staudammbau und weitere verwandte Sektoren.“

Abschließend hob er hervor:
„Ich freue mich, mitteilen zu können, dass die Regierung unter der Leitung von Präsident Dr. Pezeshkian Afrika besondere Beachtung schenkt. Ich bin zuversichtlich, dass sich aus dieser Priorität eine vielversprechende Zukunft für die iranisch-afrikanischen Beziehungen ergeben wird. Iran wird auch weiterhin Seite an Seite mit Afrika stehen. Das Wohlergehen und der Aufstieg Afrikas sind für uns eine Quelle des Stolzes. Ich wünsche allen befreundeten Regierungen und den ehrenwerten Völkern Afrikas wachsenden Erfolg und nachhaltige Entwicklung.“
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