Teheran (IRNA) – Der iranische Außenminister Seyed Abbas Araghchi erklärte am Dienstag in Algier gegenüber Journalisten, dass indirekte Gespräche zwischen hochrangigen Vertretern der Islamischen Republik Iran und der Vereinigten Staaten von Amerika am Samstag in Oman stattfinden werden. „Wie angekündigt und auch gestern Abend in meinem Tweet mitgeteilt, werden die Gespräche in Oman geführt – allerdings ausschließlich in indirekter Form. Wir akzeptieren keine andere Verhandlungsweise“, sagte er.

Araghchi, der sich zurzeit in der algerischen Hauptstadt aufhält, unterstrich in Bezug auf den Zweck seiner Reise: „Die Beziehungen zwischen Iran und Algerien sind alt und tief verwurzelt. Algerien hat in historischen Momenten stets an der Seite der Islamischen Republik gestanden und eine konstruktive Rolle für die Region gespielt.“ Insbesondere würdigte er die feste Haltung Algeriens in der Palästina-Frage als bewundernswert.

Indirekte Verhandlungen als bevorzugte Methode

Zur bevorstehenden Verhandlungsrunde mit den USA erklärte der Außenminister, dass die Form der Gespräche zweitrangig sei – entscheidend sei die Effektivität und Ernsthaftigkeit der beteiligten Seiten:
„Indirekte Gespräche bieten aus unserer Sicht den Raum für einen echten Dialog, ohne dass Druck oder Drohungen zum Einsatz kommen. Verhandlungen auf der Basis von Zwang lehnen wir entschieden ab.“

Er fügte hinzu, dass in der Geschichte der internationalen Beziehungen indirekte Gespräche durchaus üblich seien. Als Beispiel nannte er den aktuellen Ukrainekrieg, in dem Russland und die Ukraine aufgrund ihrer Differenzen ebenfalls auf indirekte Vermittlung, etwa durch die USA, zurückgreifen würden.

Keine Umwandlung in direkte Gespräche geplant

Araghchi betonte ausdrücklich, dass kein Übergang zu direkten Verhandlungen geplant sei:
„Es gibt keine Abmachung, die Gespräche in eine direkte Form zu überführen. Wir halten indirekte Gespräche für effizienter und zielführender.“

Bezüglich des Verhandlungsinhalts erklärte er:
„Es gibt viele Spekulationen und Wunschvorstellungen, wie etwa das sogenannte 'Libyen-Modell', das vom zionistischen Regime ins Spiel gebracht wurde – das sind Illusionen, die niemals Realität werden. Unser Nuklearprogramm ist völlig legitim, friedlich und durch die UN-Resolution 2231 bestätigt.“

Iran ist zur Aufklärung bereit – Sanktionen müssen aufgehoben werden

Araghchi erklärte die Bereitschaft Teherans, eventuelle Unklarheiten aufzuklären, solange keine Einschränkungen der nationalen Interessen entstehen:
„Wir haben volles Vertrauen in die Friedlichkeit unseres Programms und stehen auch für weitere vertrauensbildende Maßnahmen bereit – solange sie keine Barrieren für unsere legitimen Ziele darstellen. Umgekehrt erwarten wir, dass die ungerechtfertigten Sanktionen aufgehoben werden.“

„Unser zentrales Ziel ist es, die Rechte des iranischen Volkes durchzusetzen und die Sanktionen aufzuheben. Wenn die USA echten Willen zeigen, ist eine Einigung möglich – unabhängig davon, ob die Gespräche direkt oder indirekt geführt werden“, sagte Araghchi.

Er stellte klar, dass keine Vorbedingungen für die Gespräche akzeptabel seien.

Abschließend teilte Araghchi mit, dass Steve Witkoff die US-Delegation leiten wird, während er selbst als Vertreter des Iran an den Gesprächen teilnimmt:
„Wenn die Amerikaner mit einem ernsthaften Willen nach Oman kommen, bin ich überzeugt, dass wir zu einem Ergebnis gelangen.“