Teheran (IRNA) - Abbas Bagherpour Ardakani bezeichnete in einem Interview mit 'Cercle Diplomatique' die bilateralen Beziehungen Irans und Österreichs als multidimensional.

Das Interview von Abbas Bagherpour Ardakani, des Botschafters der Islamischen Republik Iran in Wien mit CERCLE DIPLOMATIQUE lautet wie folgt:

Sie haben im Juni 2020 Ihre Position als Botschafter in Österreich angetreten. Wie sind Ihre Eindrücke von diesem Land und der Stadt Wien?

Der Kulturraum von Österreich hat vielfältige Beiträge zur Kunst und Kultur, insbesondere zur Musik, geleistet. Wien als eine multinationale Stadt und Gastgeber einer der Amtssitze der Vereinten Nationen sowie Sitz von anderen internationalen Organisationen, ist eine spannende Stadt für alle Diplomateninnen und Diplomaten. Alle sprechen von der Lebensqualität in Wien und diese können Sie in dieser Stadt erleben. Zudem sind die ÖsterreicherInnen auch sehr freundlich.

Welche Bundesländer in Österreich haben Sie bisher besucht?

Obwohl meinen diplomatischen Dienst mitten in der Pandemie begann, ist es mir gelungen, unsere Dialoge mit vielen hochrangigen österreichischen Persönlichkeiten  und Institutionen fortzusetzen und zu pflegen.In den beiden letzten zwei Jahren habe ich Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Vorarlberg und die Steiermark besucht und viele produktive Gespräche mit Landeshauptleuten, BürgermeisterInnen, Landtagspräsidenten und Wirtschaftskammerpräsidenten verschiedenen Bundesländer, UniversitätsrektorInnen und Direktorinnen und Direktoren vieler Bildungs- und Forschungseinrichtungen geführt. Ferner könnte ich auch viele bedeutenden Unternehmen in diesen Bundesländern besuchen.

Der Iran (damals Persien) und Österreich waren bereits zu Zeiten des österreichischen Kaisers Franz Joseph eng verbunden. Könnten Sie bitte einen kurzen Überblick über die gemeinsame Geschichte unserer beiden Länder geben?

Wie aus historischen Dokumenten hervorgeht, wurde der erste politische Kontakt im Jahr 1501 geknüpft, als Gesandte und Reisende aus den habsburgischen Gebieten, darunter auch Jesuitenmissionare, Reiseberichte aus Persien verfassten, die sehr interessante Ansichten und soziale und kulturelle Interaktionen der beiden Nationen widerspiegeln. Im Jahr 1851 beschlossen wir, „Dar ul-Funun“, eine Polytechnische Schule, für die Ausbildung moderner wissenschaftlicher Methoden mit Hilfe österreichischer Lehrer und Behörden zu gründen. Der Iran und Österreich unterhalten seit 164 Jahren diplomatische Beziehungen, die mit der Unterzeichnung des ersten Freundschaftsvertrags begannen und 15 Jahre später zur Erö­ffnung der österreichischen Botschaft in Teheran und später der iranischen Botschaft in Wien führten. Seither haben unsere Nationen und Staaten eine solide und beständige Beziehung entwickelt, die sie mit gemeinsamer Entschlossenheit immer weiter ausbauen wollen.

Wie bewerten Sie die bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Iran und Österreich und auf welche Bereiche konzentrieren sie sich?

Unsere bestehenden bilateralen Beziehungen sind multidimensional. Angesichts der großen Potenziale beider Länder in vielen verschiedenen Bereichen, steht der Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen nichts im Wege.

Die „Gemeinsame Wirtschaftskommission Iran-Österreich“ wird regelmäßig einberufen. Außerdem wurden sieben gemeinsame Arbeitsgruppen in verschiedenen Bereichen eingerichtet. Sie tagen regelmäßig unter Beteiligung der relevanten Interessensgruppen.

Wir sind bereit, unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit auf einer für beide Seiten vorteilhaften Basis fortzusetzen und sogar zu vertiefen


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