London (IRNA) – Der Botschafter der Islamischen Republik Iran in Großbritannien, Seyyed Ali Mousavi, hat sich in einem Treffen mit Dan Jarvis, dem britischen Staatssekretär für Sicherheitsfragen im Innenministerium, über den aktuellen Stand der Ermittlungen zur Festnahme mehrerer iranischer Staatsbürger in Großbritannien ausgetauscht. In diesem Zusammenhang warnte er vor der Möglichkeit sogenannter „False-Flag“-Operationen, die darauf abzielen könnten, die bilateralen Beziehungen zwischen Teheran und London zu stören.

Wie die iranische Botschaft in London am Montagabend, dem 29. Ordibehesht (20. Mai), auf der Plattform X (ehemals Twitter) mitteilte, fand das Treffen im Rahmen eines vorbereitenden Gesprächs zwischen Botschafter Mousavi und Staatssekretär Jarvis statt. Beide Seiten führten einen konstruktiven Meinungsaustausch über eine Reihe sicherheitsrelevanter Themen, insbesondere über die kürzliche Festnahme mehrerer iranischer Staatsangehöriger in Großbritannien.

Laut Mitteilung verwies Botschafter Mousavi auf die jüngste Freilassung mehrerer iranischer Staatsbürger, die vor zwei Wochen unter Terrorverdacht von der britischen Polizei festgenommen und anschließend ohne Anklage wieder auf freien Fuß gesetzt worden waren. Er forderte die britische Seite auf, dieses Thema auch mit weiteren Abgeordneten des britischen Parlaments zu erörtern. Zudem sprach er eine deutliche Warnung hinsichtlich möglicher Eingriffe dritter Akteure in Form einer inszenierten „False-Flag“-Operation aus, mit dem Ziel, die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Großbritannien zu destabilisieren.

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Beide Seiten betonten die Bedeutung eines Dialogs auf der Grundlage von gutem Willen und vereinbarten, ihre Treffen und Kontakte fortzusetzen, um Missverständnisse auszuräumen und bestehenden Differenzen nachzugehen.“

Das Treffen fand vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen statt, nachdem in den vergangenen Wochen mehrere iranische Staatsangehörige in Großbritannien unter sicherheitsrelevanten Vorwürfen festgenommen worden waren. Die britische Polizei hatte in zwei separaten Operationen mitgeteilt, mehrere Personen iranischer Herkunft wegen des Verdachts auf „Vorbereitung terroristischer Handlungen“ und „Zusammenarbeit mit einem ausländischen Nachrichtendienst“ festgenommen zu haben. Vier der Festgenommenen wurden ohne Anklage freigelassen, drei weitere lediglich wegen geringerer Vorwürfe wie „Beobachtungen und Geländeerhebungen“ formell beschuldigt.

In Reaktion auf diese Entwicklungen hatte das britische Außenministerium am Montag, dem 29. Ordibehesht, den iranischen Botschafter einbestellt. Im Gegenzug wurde bereits am Vortag, dem 28. Ordibehesht, der Geschäftsträger der britischen Botschaft vom iranischen Außenministerium einbestellt, um Londons Regierung den scharfen Protest Teherans gegen das, wie es hieß, „haltlose Beschuldigen und politisch motivierte Festnehmen iranischer Staatsbürger“ zu übermitteln.