Nach Auffassung Teherans steht die Rhetorik Washingtons in eklatantem Widerspruch zu den Tatsachen in der Region. Während das israelische Regime – so das Ministerium – mit direkter Unterstützung der USA schwerwiegende Kriegsverbrechen in den besetzten palästinensischen Gebieten verübe, unter anderem durch die anhaltende militärische Aggression in Gaza sowie die Verletzung der territorialen Integrität Syriens, des Libanon und des Jemen, versuche der US-Präsident in einer „beschämenden Umkehrung der Realität“ Iran als Verantwortlichen für die Instabilität in der Region darzustellen.
In der Erklärung heißt es weiter, die gezielte Verzerrung der regionalen Gegebenheiten diene dazu, die internationale Aufmerksamkeit von dem „fortschreitenden Völkermord“ in Gaza sowie den „fortwährenden Verbrechen“ Israels im Libanon, in Syrien und im Jemen abzulenken. Dieses Vorgehen sei Ausdruck einer „heuchlerischen und respektlosen Haltung der US-Politik gegenüber den Völkern der Region“ und ein weiterer Versuch, Israel der internationalen Rechenschaftspflicht zu entziehen.
Das Außenministerium betonte zugleich, dass derartige Äußerungen keinerlei Einfluss auf die nationale Geschlossenheit der iranischen Bevölkerung – im In- und Ausland – hätten. Die jahrzehntelangen Maßnahmen der Vereinigten Staaten zur Behinderung von Irans Entwicklung, darunter massive wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen sowie die Unterstützung feindlich gesinnter Regime wie dem früheren iranischen Monarchen oder Saddam Hussein während des achtjährigen Iran-Irak-Krieges, hätten zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen an der iranischen Bevölkerung geführt, so das Ministerium.
Zudem erinnerte die Erklärung an die anhaltende humanitäre Katastrophe in Gaza und im Westjordanland, wo – zeitgleich mit dem Besuch des US-Präsidenten in der Region – palästinensische Zivilisten, insbesondere Frauen und Kinder, unter Einsatz von US-Waffen getötet würden. Der Versuch, den Widerstand der palästinensischen Bevölkerung gewaltsam zu brechen, werde durch direkte politische, finanzielle und militärische Unterstützung der Vereinigten Staaten aktiv befördert.
Abschließend erklärte das iranische Außenministerium, dass die jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten eindeutig darauf abzielten, Spannungen zwischen Iran und seinen arabischen Nachbarn zu schüren und die Rolle Washingtons bei den regionalen Konflikten zu verschleiern. Die Islamische Republik Iran und die Länder der Region seien sich jedoch der wahren Absichten hinter dieser Rhetorik bewusst und würden weiterhin unbeirrt an der Stärkung ihrer freundschaftlichen und kooperativen Beziehungen festhalten.
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