Wie palästinensische Medien am Dienstag berichteten, teilte Netanjahus Büro Eli Shorvit, seinem Kandidaten für die Leitung des Schin Bet, mit, dass seine Ernennung überdacht werde.
Israelische Medien hatten zuvor von zunehmendem Druck auf Netanjahu wegen seiner Entscheidung berichtet, Eli Shorvit zum neuen Chef des Inlandsgeheimdienstes zu ernennen.
Laut dem israelischen Armeesender sollte Eli Shorvit nach seiner Ernennung zum Schin-Bet-Chef aus dem Ermittlungsteam zur Untersuchung der Ereignisse vom 7. Oktober (Operation „Al-Aqsa-Sturm“) ausscheiden.
Unterdessen enthüllte der israelische Fernsehsender Kanal 12, dass Netanjahu sich der Protestgeschichte von Shorvit bewusst war, darunter seine Teilnahme an Demonstrationen und die Unterzeichnung von Petitionen gegen die umstrittene Justizreform.
Dies löste Unmut innerhalb der Likud-Partei aus und erhöhte den innerparteilichen Druck auf Netanjahu, von der Ernennung abzusehen.
Der Sender berichtete, dass innerhalb der Likud-Partei die Möglichkeit diskutiert werde, dass Netanjahu seine Entscheidung zur Ernennung von Shorvit letztlich rückgängig macht.
Am Montag hatte das Büro von Benjamin Netanjahu in einer Erklärung mitgeteilt, dass der Premierminister nach ausführlichen Gesprächen mit sieben qualifizierten Kandidaten den ehemaligen Marinekommandeur Eli Shorvit als neuen Schin-Bet-Chef ausgewählt habe.
Netanjahu hatte zuvor erklärt, dass er das Vertrauen in Ronen Bar, der seit 2021 an der Spitze des Schin Bet stand, verloren habe und ihn ab dem 10. April entlassen werde. Diese Entscheidung löste dreitägige Proteste in den besetzten Gebieten aus.
Netanjahu wies Vorwürfe politischer Motive zurück, doch Kritiker werfen ihm vor, die israelischen Geheimdienste gezielt zu schwächen.
Die Spannungen zwischen Netanjahu und Bar waren bereits vor dem 7. Oktober 2023 angespannt und verschärften sich insbesondere durch die umstrittene Justizreform, die eine tiefe Spaltung innerhalb der israelischen Institutionen und der Regierung verursachte.
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