21.04.2019, 13:20
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Saadi – König der persischen Sprache

21.04.2019, 13:20
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Saadi – König der persischen Sprache

Teheran, 21. April, IRNA - Wie jedes Jahr erinnert der Iran an den Nationalfeiertag von Saadi, dem großen persischen Dichter und Denker der Welt, im Rahmen der Zeremonien, die am 20. und 21. April in Shiraz, im Süden des Iran, stattfinden.

Muṣlih ud-Dīn 'Abū Muḥammad Abdullāh b. Mušarrif b. Muṣlih b. Mušarraf legte sich selbst den Namen Saʿadī zu.

Saadi, dessen Sprache und Poesie die persische Sprachgemeinschaft viel zu verdanken hat, ist einer der prominentesten persischen Dichter der mittelalterlichen, klassischen und mystischen Zeit. Nach einstimmiger Meinung aller persischer Literaten ist Saadi eine der vier Säulen der persischen Poesie.

Er wurde 1210 in Shiraz geboren und 1291 dort gestorben.

Er hat zwei berühmtesten Werke, „Boustan“ (Obstgarten) und „Golestan“ (Rosengarten).Bustan ist vollständig in Versen geschrieben, mit epischen Reimen. Golestan ist meist in Prosa geschrieben und enthält persönliche Geschichten und Anekdoten.

Beide Meisterwerke wurden im 17. Jahrhundert von Adam Olearius ins Deutsche übersetzt und nahm große Einflüsse auf Goethe. Die Vorrede dieses Buch ist wegen seiner Gottesbewunderung sehr bakannt. Für Goethe war diese Textpassage sehr beliebt und wählt aus diesem Teil einige Sätze für seinen Diwan aus, darauf durch diese vorliegende Arbeit hingewiesen wird.

Seine Gedichte sind in iranischen Lehrbüchern sowie in anderen Ländern enthalten und werden in den wichtigsten Fakultäten der Weltliteratur unterrichtet.

Etliche seiner Verse sind als feststehende Redewendungen und Sprichwörter in die Alltagssprache der Iraner und der farsisprachigen Länder übergegangen.

Manfred Lorenz, der deutsche Iranist, sagte: „Oft sind diese Zeilen so tief im gesellschaftlichen Sprachgedächtnis verwurzelt, dass die Perser selbst die ursprüngliche literarische Quelle gar nicht mehr kennen“.

Eines seiner berühmtesten Gedichte, das auf den Frieden und die Freundlichkeit der Menschheit anspielt, „Alle Völker sind Glieder eines Körpers“ aus dem Zyklus „Golestan“, ziert das Portal der Vereinten Nationen in New York:

Die Menschenkinder sind ja alle Brüder
Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder;
hat Krankheit nur einzig Glied erfasst,
so bleibt anderen weder Ruh und Rast.
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt,
verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt.

In dem immergrünen Garten steht das prächtige Mausoleum mit einer türkisfarbenen Kuppel und dem hohen Säulenvorbau. Es zählt zu den Haupttouristenattraktionen des Iran und wird jedes Jahr von vielen in- und ausländischen Touristen besucht.

Seit mehr als 16 Jahren hat das Saadi Knowledge Center am 21. April den Tag des Saadi zur Ehrung dieses großen persischen Dichters festgelegt.

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