Laut einem Bericht der libanesischen Sendergruppe Al-Manar sagte Qassem am Montagabend anlässlich des Todestages von Seyyed Mustafa Badreddin (alias „Seyyed Zulfiqar“), einem Kommandeur der Hisbollah:
„Der Widerstand ist sowohl eine defensive Option als auch eine politische Vision. Er ist untrennbar mit der Befreiung von Land und einem würdevollen Unabhängigkeitsverständnis verbunden.“
Er erinnerte an die Schlacht von „Ouli al-Bass“, in der der Widerstand standhaft blieb und den Vormarsch der israelischen Armee aufhielt – eine Leistung, die Qassem als „legendär“ bezeichnete.
Mit Blick auf die wiederkehrenden Übergriffe Israels auf libanesisches Territorium stellte Qassem die rhetorische Frage:
„Was wäre heute vom Libanon noch übrig, wenn Israel alle paar Jahre ein Stück unseres Landes für sich beansprucht hätte?“
Bezüglich der Behauptung israelischer Vertreter, der Widerstand sei gebrochen, erwiderte Qassem:
„Sich den Drohungen zu beugen und sich zu unterwerfen heißt, der Logik der Gewalt nachzugeben. Unsere Logik hingegen basiert auf Recht und Gerechtigkeit.“
Er fügte hinzu:
„Selbst wenn sich die ganze Welt hinter Netanyahu stellt, wird es unmöglich sein, das palästinensische Volk seiner Heimat und seiner Rechte zu berauben.“
Der Hisbollah-Generalsekretär sprach von einem seit 1948 laufenden Projekt des zionistischen Regimes, das mit amerikanischer und westlicher Rückendeckung darauf abziele, die Region zu dominieren – einem Projekt, das laut ihm nur durch Widerstand aufgehalten werden könne.
Qassem betonte:
„Israel hat stets versucht, möglichst viel palästinensisches Land zu besetzen. Dieses expansive Ziel ist umfassend, aber Israel hat in der Geschichte nur dann Rückschritte gemacht, wenn es durch Widerstand dazu gezwungen wurde – nie durch Dialog oder Zugeständnisse.“
Über den Gazastreifen sagte er:
„Das stolze Gaza hat die Operation 'Sturm der Al-Aqsa' angeführt, welche die wahre Natur des Besatzerregimes entlarvt hat – ein Regime, das Menschen tötet, Lebensgrundlagen zerstört und es auf die Ermordung von Kindern abgesehen hat.“
Bezüglich der Folgen der Operation betonte er, dass Israel mit aller Macht versucht habe, den Widerstand in Gaza zu zerschlagen, dabei jedoch gescheitert sei.
„Netanyahu versucht, das Leben in Palästina – insbesondere in Gaza – zu vernichten, um den Widerstand zu brechen. Doch er wird scheitern, denn die Palästinenser sind ein standhaftes und rechtmäßiges Volk, das alles gegeben hat, um in Würde zu leben.“
Mit Blick auf den Süden Libanons erinnerte Qassem an das Jahr 2000, als „der Heldentum des Widerstands“ zur vollständigen Befreiung libanesischen Bodens und zum Abzug der israelischen Armee führte.
„Auch 2006 war es der Widerstand, der die Besatzungs- und Expansionspläne Israels vereitelte“, betonte er.
Er unterstrich die ideologische Grundlage des Widerstands mit Verweis auf Imam Hussein (a.):
„Wir glauben an Sieg oder Märtyrertum – wie Imam Hussein, der sich nicht beugte, sondern fest zu seiner Überzeugung stand und dafür starb. Diesem Weg folgen wir.“
Qassem sagte weiter:
„Aus diesem Geist heraus haben wir Seyyed Hassan Nasrallah, den Märtyrer der Nation, hervorgebracht – ein Symbol unserer Überzeugung. Sein Märtyrertod ist unser Licht auf dem Weg, damit der Widerstand stark und ehrenhaft bleibt.“
Er betonte, der Märtyrertod sei eine Kraftquelle für Einigkeit, Würde und das Rückgewinnen von besetztem Land.
„Der Sieg des Widerstands entsteht durch das Blut der Märtyrer und ihre Opferbereitschaft.“
Angesichts der israelischen Angriffe auf die Regionen Nabatieh und Iqlim at-Tuffah erklärte Qassem:
„Das war ein Spiel mit dem Feuer. Solche Angriffe werden Israel nicht helfen, seine Ziele zu erreichen. Jetzt liegt es an der libanesischen Regierung und den Beobachtern des Waffenstillstands, wirksam zu handeln.“
Er wandte sich direkt an Israel und dessen Unterstützer:
„Wir werden uns euren Drohungen und eurem Druck nicht beugen. Unsere Reaktion richtet sich nach der Lage – aber wir werden euch in jeder Form entgegentreten.“
Er warnte interne Kräfte im Libanon davor, mit Israel zu kooperieren:
„Wer dem Besatzungsregime dient, schadet dem Land. Die Geschichte solcher Kollaborateure ist düster, und ihre Intrigen zerstören den Libanon.“
Zur Rolle der Regierung sagte er:
„Der Wiederaufbau Libanons ist Aufgabe des Staates. Die Regierung muss dies zu einer ihrer obersten Prioritäten machen.“
Auch zu den Kommunalwahlen äußerte er sich:
„Diese Wahlen haben gezeigt, wie sehr sich das libanesische Volk für den Aufbau des Landes engagiert. Wir gehörten zu den Ersten, die eine rechtzeitige Durchführung der Wahlen forderten.“
Qassem gratulierte Jemen zu seinem „Sieg über Amerika“ und dem anhaltenden Beistand San’as für Palästina.
„Jemen hat die US-Aggression gestoppt und zeigt weiterhin Entschlossenheit, das zionistische Gebilde zu treffen.“
Anlässlich des neunten Todestages von Seyyed Mustafa Badreddin sagte Qassem:
„Wir grüßen seine Familie, alle Widerstandskämpfer und die Märtyrer Palästinas, Libanons, Jemens, Iraks, Irans und all jener, die ihr Leben auf dem Weg des Widerstands geopfert haben.“
Er verwies auf Badreddins Engagement in Syrien zur Stärkung der Widerstandsachse gegen Israel und betonte:
„Wir setzen uns für ein geeintes Syrien ein – ein Syrien, in dem alle Volksgruppen frei und gleichberechtigt leben können, ohne dass Minderheiten wie Alawiten oder Drusen aufgelöst oder verdrängt werden.“
„Wir verurteilen die wiederholten israelischen Angriffe auf Syrien und hoffen, dass das stolze syrische Volk die Pläne Israels für diese Region durchkreuzen wird.“