Teheran (IRNA) – Der Präsident des iranischen Parlaments erklärte, dass die Politik des US-Präsidenten darauf abziele, die Bevölkerung Gazas zu vertreiben und das palästinensische Land in Besitz zu nehmen. Er betonte, dass die Islamische Republik Iran weiterhin die Regierung, das Volk und den Widerstand im Libanon unterstützt.

Laut einem Bericht des IRNA-Politikredakteurs aus dem Informationsportal des iranischen Parlaments reiste Mohammad Baqer Qalibaf nach Beirut, um an der Trauerfeier für die Märtyrer Sayyed Hassan Nasrallah und Sayyed Hashem Safi al-Din teilzunehmen. Während seines Aufenthalts traf er sich im Präsidentenpalast mit dem libanesischen Staatspräsidenten Joseph Aoun zu Gesprächen.

Qalibaf betonte die jahrhundertelangen historischen Beziehungen zwischen dem iranischen und dem libanesischen Volk, die auf gemeinsamen kulturellen und zivilisatorischen Wurzeln beruhen. Er äußerte seine Freude darüber, Libanon in einer Zeit zu besuchen, in der das Land Stabilität erreicht habe – eine Errungenschaft, die er dem Widerstand zuschrieb.

Er unterstrich, dass die Islamische Republik Iran ihre Politik der Unterstützung jeglicher Entscheidungen des libanesischen Volkes, seiner Regierung und der Widerstandsbewegung unverändert fortsetzen werde. Zudem bekräftigte er, dass jegliche ausländische Einmischung in die Angelegenheiten der Region inakzeptabel sei.

Rekonstruktion Libanons als Priorität

Der Parlamentspräsident betonte die Bedeutung des Wiederaufbaus Libanons und die Notwendigkeit, ein normales Leben im Land aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang erklärte er, dass Iran gemeinsam mit Ländern wie Katar, Kuwait, Irak und weiteren islamischen Staaten diese Angelegenheit weiterverfolgen werde.

Er fügte hinzu, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Iran und Libanon sowie die Vertiefung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung seien. Das Ziel sei es, die gegenseitigen Verbindungen zu stärken, um Stabilität, Sicherheit und Entwicklung im Land zu fördern – unter Wahrung eines friedlichen Zusammenlebens aller religiösen und ethnischen Gruppen in Libanon.

"Hisbollah setzt nationale Interessen an erste Stelle"

Qalibaf sprach auch über seine zahlreichen Treffen mit Sayyed Hassan Nasrallah und zitierte ihn mit den Worten: „Die Priorität der Hisbollah liegt auf nationalen Themen – an erster Stelle stehen für uns Libanon und sein Volk, erst danach kommen die Bewegung selbst und weitere Anliegen.“

Er unterstrich, dass die Hisbollah ein integraler Bestandteil der nationalen Sicherheit und Stärke Libanons sei. Die Wahl eines neuen libanesischen Präsidenten nach jahrelanger politischer Blockade sei ein Ergebnis dieser stabilisierenden Kraft gewesen, an der Hisbollah maßgeblich beteiligt gewesen sei.

Kritik an Trump und Israel

In Bezug auf die israelischen Angriffe und die Äußerungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump stellte Qalibaf klar, dass die libanesische Bevölkerung kriegsmüde sei. Er kritisierte die fortgesetzten Interventionen ausländischer Akteure in der Region und bezeichnete Trumps Äußerungen über die erzwungene Vertreibung der Bevölkerung Gazas sowie die Aneignung palästinensischen Landes als inakzeptabel.

Er fügte hinzu, dass das zionistische Regime weiterhin gegen den Waffenstillstand verstoße und trotz der geltenden Feuerpause Angriffe auf den Libanon und Gaza durchführe.

Qalibaf betonte abschließend, dass die Position der Islamischen Republik Iran auf allen internationalen Plattformen unverändert sei: Die Palästinenser – ob Muslime, Christen oder Juden – sollten in einem freien und von internationalen Organisationen überwachten Referendum selbst über ihr politisches System entscheiden.

Er wandte sich an den libanesischen Armeechef mit der Feststellung, dass Hisbollah eine zentrale Rolle bei der Sicherung Libanons gegenüber ISIS und israelischen Angriffen gespielt habe. Die territoriale Integrität und Stabilität, die das Land heute genieße, seien direkt auf den Widerstand zurückzuführen.